Wieso mögen Bienen Rapsblüten?

Vorteile für Imker und Landwirt

In diesem Jahr ist die Rapsblüte für unsere Bienen ideal: Die Temperatur stimmt, die Bodenfeuchtigkeit könnte zwar etwas besser sein, es ist aber bei uns noch in Ordnung. Die Bienen sammeln momentan übereifrig, wie die Wilden, und arbeiten emsig in den Honigräumen. Man riecht es schon von weitem: Der Duft von neu produziertem Bienenwachs und frisch hergestelltem Honig umhüllt die Bienenvölker.

Bienen lieben Rapsblüten aus mehreren Gründen. Es ist für sie eine reichhaltige Nektarquelle, sie können aus dem Vollen schöpfen. Rapsblüten produzieren eine große Menge an Nektar mit einem guten Zuckerwert, der für die Bienen sehr nahrhaft ist und für die Honigproduktion ideal. Der Rapsnektar enthält hauptsächlich Glukose, zu einem geringeren Anteil auch Fruktose.

Daneben zeichnet sich Raps durch einen hohen Pollen-Ertrag aus. Raps bietet reichlich Pollen, der für Bienen eine wertvolle Quelle für Proteine, Aminosäuren und Fette darstellt und somit eine ausgewogene Ernährung für die Brut gewährleistet. Die großen Rapsfelder blühen relativ lange, oft bis zu einem Monat, was den Bienen über einen ausgedehnten Zeitraum eine zuverlässige Nahrungsquelle bietet.

Raps blüht relativ früh im Jahr, bei uns in der Regel zwischen Mitte März und Mitte Mai, was für Bienen nach dem Winter eine wichtige erste Nahrungsquelle darstellt, um ihre Vorräte wieder aufzufüllen und ihre Brut zu versorgen. Die Völkergröße explodiert förmlich, die Schwarmgefahr wächst. 

Neben der Produktion von Rapshonig sorgen die Bienen auch für die Bestäubung der Rapsblüten. Dies ist für die Landwirte aus mehreren Gründen von großem Vorteil. 

Österreichische und deutsche Studien haben gezeigt, dass die Bestäubung durch Bienen den Ertrag von Raps um bis zu 30-50% steigern kann. Dies liegt daran, dass Bienen im Vergleich zur Windbestäubung eine effizientere Pollenübertragung gewährleisten. Die Fremdbestäubung durch Bienen führt zu einer höheren Keimfähigkeit der Rapssamen und einem deutlich höheren Ölgehalt pro Blüte. Die höheren Erträge und die verbesserte Qualität führen zu einem deutlichen Vorteil für die Rapsanbauer.

Honigbienen sorgen für eine zuverlässige Bestäubung der Rapsblüten, da sie blütenstet sind, d. h. fliegen während eines Sammelflugs immer die gleiche Blütenart an, bis diese nicht mehr ergiebig ist. Dies geschieht durch die Kommunikation der Scoutbienen mit den anderen Honigsammlerinnen im Bienenvolk. Sie „erzählen“ ihren Kolleginnen, wo es die ergiebigsten Trachtquellen gibt. Bienen erkennen Farben und Düfte, orientiere sich an Landschaftselementen und am Sonnenstand. Diese Kommunikation (Schwänzeltanz) gewährleistet, dass die Bienen eine optimale Trachtquelle aufsuchen und im Falle der Rapsfelder eine effektive Bestäubung der Rapsblüten. Raps ist zwar teilweise selbstbestäubend oder windbestäubend, die zusätzliche Bestäubung durch Bienen optimiert den Befruchtungsprozess jedoch erheblich.

Viele Imker arbeiten mit Landwirten zusammen, indem sie ihre Bienenvölker in der Nähe von deren Rapsfelder aufstellen. Dies ist eine Win-Win-Situation, da die Imker von der reichen Nektarquelle profitieren und die Landwirte eine verbesserte Bestäubung ihrer Pflanzen erhalten.

Es wäre deshalb zu wünschen, dass mehr Landwirte die Belange der Imkerei berücksichtigen und außerhalb der Bienen-Flugzeiten bzw. nicht in die Blüten spritzen würden oder gar alternative Möglichkeiten des Pflanzenschutzes wahrnehmen würden. Denn wir möchten nicht, dass die Honigqualität durch den Eintrag von Pestiziden beeinträchtigt wird. Hat doch die Bienen-Bestäubung hat einen signifikant positiven Einfluss auf den Rapsanbau, indem sie zu höheren Erträgen, einer besseren Samenqualität und letztendlich zu einem größeren wirtschaftlichen Erfolg der Landwirte beiträgt.

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Rapslandschaft im Fruehling

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